Erbsen im Gewächshaus anbauen

Möchtest du frisches Gemüse das ganze Jahr über ernten? Dann ist der Anbau von Erbsen im Gewächshaus eine ideale Wahl für dich. Diese Kultur ist besonders für Anfänger geeignet, da sie wenig Ansprüche an den Boden stellt und schnell wächst.

Ein Gewächshaus bietet dir die Möglichkeit, die Wachstumsbedingungen optimal zu steuern. So kannst du frühere Ernten erzielen und auch in kühleren Monaten frische Erbsen genießen. Die Sortenvielfalt gibt dir dabei die Freiheit, die passende Wahl für deinen Garten zu treffen.

In den folgenden Abschnitten erfährst du, wie du deine Ernte maximieren und das Gewächshaus effizient nutzen kannst. Lass uns gemeinsam starten und deinen grünen Daumen fördern!

Warum Erbsen im Gewächshaus anbauen?

Ein Gewächshaus bietet dir viele praktische Vorteile für den Anbau von Gemüse. Du kannst die Wachstumsbedingungen optimal steuern und so bessere Ergebnisse erzielen. Besonders bei kühleren Temperaturen im Frühjahr schützt es deine Pflanzen vor Spätfrösten.

Erbsen im Gewächshaus anbauen

Im Vergleich zum Freiland hast du im Gewächshaus eine 4-6 Wochen längere Vegetationsperiode. Das bedeutet, du kannst früher mit der Aussaat beginnen, oft schon ab Februar. Die Keimung erfolgt bereits ab 8°C Bodentemperatur, was im Freiland oft erst später möglich ist.

Ein weiterer Vorteil ist die Kontrolle über Luftfeuchtigkeit und Wärme. Im Sommer kannst du extreme Hitze vermeiden, während du im Frühjahr und Herbst die Temperaturen optimal halten kannst. Zusätzlich schützt das Gewächshaus deine Pflanzen vor Vogelfraß und anderen Wetterereignissen.

Nach der Ernte bietet sich die Möglichkeit einer Nachkultur mit Wintergemüse wie Grünkohl. So kannst du das ganze Jahr über frische Produkte aus deinem Gewächshaus genießen.

Die richtigen Sorten für dein Gewächshaus

Die Wahl der richtigen Sorten ist entscheidend für eine erfolgreiche Ernte. Im Gewächshaus kannst du verschiedene Arten kultivieren, die sich durch ihre Eigenschaften und Verwendungszwecke unterscheiden. Hier findest du eine Übersicht der besten Sorten für dein Vorhaben.

Markerbsen

Markerbsen wie die Sorte „Vitara“ sind ideal für Kochgerichte. Ihre Hülsen erreichen eine Länge von bis zu 15 cm und enthalten süße, saftige Kerne. Diese Sorten eignen sich besonders für Suppen und Eintöpfe.

Palerbsen

Palerbsen, zum Beispiel die „Kleine Rheinländerin“, werden oft getrocknet und als Suppengrundlage verwendet. Sie reifen an der Pflanze und können später problemlos gelagert werden. Diese Sorten sind robust und pflegeleicht.

Zuckererbsen

Zuckererbsen werden jung geerntet und können roh verzehrt werden. Ihre zarten Schoten sind ein Highlight in Salaten oder als Snack. Diese Sorten sind besonders beliebt bei Gartenfreunden.

  • Markerbsen: Ideal für Kochgerichte, Hülsenlänge bis 15 cm
  • Palerbsen: Trocknung an der Pflanze für Suppengrundlagen
  • Zuckererbsen: Ernte junger Schoten für Rohverzehr
  • Spezialsorten für optische Akzente
  • Hochwachsende Sorten mit Rankhilfe-Bedarf
siehe auch:  Melonenbirne (Pepino) im Gewächshaus anbauen

Vorbereitung des Gewächshauses

Ein gut vorbereitetes Gewächshaus sorgt für optimale Wachstumsbedingungen. Der erste Schritt ist die richtige Bodenmischung. Eine Kombination aus 60% Gartenerde und 40% Kompost bietet die ideale Grundlage für gesunde Pflanzen.

Vor der Pflanzung solltest du Rankgitter installieren. Diese sollten eine Höhe von 1 bis 1,5 Metern haben. Sie unterstützen das Wachstum und sorgen für eine bessere Luftzirkulation.

Muldenbildung ist ein weiterer wichtiger Schritt. Sie ermöglicht eine zielgerichtete Bewässerung und verhindert Staunässe. Achte darauf, dass der pH-Wert des Bodens zwischen 6.0 und 7.5 liegt. Dies ist ideal für das Wachstum.

Schließlich ist die Desinfektion der Gewächshausflächen entscheidend. Sie beugt Krankheiten vor und schützt deine Pflanzen. Mit diesen Vorbereitungen bist du bestens gerüstet für eine erfolgreiche Saison.

  • Bodenmischung: 60% Gartenerde + 40% Kompost
  • Rankgitter: 1-1,5 m Höhe vor der Aussaat installieren
  • Muldenbildung: Für gezielte Bewässerung
  • pH-Wert: Auf 6.0-7.5 einstellen
  • Desinfektion: Gewächshausflächen reinigen

Erbsen im Gewächshaus anbauen: Schritt-für-Schritt

Der Anbau von Gemüse im geschützten Raum erfordert eine klare Vorgehensweise. Mit der richtigen Planung und Durchführung kannst du optimale Ergebnisse erzielen. Hier erfährst du, wie du Schritt für Schritt vorgehst.

Aussaat

Die Aussaat ist der erste wichtige Schritt. Beginne bereits ab Februar mit dem Vorziehen der Samen. Lege sie in einer Tiefe von 4-6 cm in die Erde und halte einen Abstand von 5 cm in der Reihe ein.

Eine Einweichung der Samen in Kamillentee kann die Keimung beschleunigen. Achte darauf, dass die Temperatur während der Keimphase zwischen 18-20°C liegt. Dies sorgt für eine erfolgreiche Entwicklung.

Keimung

Die Keimung dauert in der Regel etwa 14 Tage. In dieser Phase ist es wichtig, die Erde gleichmäßig feucht zu halten. Vermeide Staunässe, da dies die Wurzeln schädigen kann.

Ein gut vorbereiteter Boden und die richtige Temperatur sind entscheidend für eine schnelle Keimung. Halte die Bedingungen konstant, um beste Ergebnisse zu erzielen.

Verpflanzen

Nach etwa 3 Wochen, wenn die Pflanzen eine Höhe von 10 cm erreicht haben, kannst du sie verpflanzen. Wähle einen sonnigen Standort und achte auf ausreichend Platz zwischen den Pflanzen.

Alternativ kannst du ab März eine Direktsaat durchführen. Beachte jedoch, dass dies zu leichten Ernteeinbußen führen kann. Mit diesen Schritten bist du bestens vorbereitet für eine erfolgreiche Saison.

Pflege der Erbsenpflanzen

Die richtige Pflege deiner Pflanzen ist entscheidend für eine reiche Ernte. Mit ein paar einfachen Schritten kannst du sicherstellen, dass sie gesund und kräftig wachsen. Besonders das Gießen und die Unterstützung durch Rankhilfen spielen eine wichtige Rolle.

Gießen

Das richtige Gießen ist entscheidend für das Wachstum. In der Blütephase benötigen die Pflanzen etwa 2-3 Liter Wasser pro Quadratmeter täglich. Gieße am besten morgens und kontrolliere abends, ob der Boden noch feucht ist.

siehe auch:  Wassermelonen im Gewächshaus anbauen

Eine Tröpfchenbewässerung ist effizienter als das Gießen von Hand, da sie das Wasser direkt an die Wurzeln bringt. Achte jedoch auf Anzeichen von Überwässerung, wie die Gelbfärbung der unteren Blätter. Diese können auf zu viel Wasser hinweisen.

Rankhilfen

Rankhilfen sind unverzichtbar, um die Pflanzen zu stützen und ihr Wachstum zu fördern. Bambusstäbe, die im 45°-Winkel montiert werden, bieten eine bessere Stabilität. Seitliches Anbinden fördert zudem die Luftzirkulation und schützt vor Schäden.

Durch die richtige Pflege und Unterstützung kannst du das Beste aus deinen Pflanzen herausholen. So steht einer erfolgreichen Ernte nichts mehr im Weg.

Schädlinge und Krankheiten

Der Schutz vor Schädlingen und Krankheiten ist entscheidend für eine gesunde Ernte. Im Gewächshaus können verschiedene Probleme auftreten, die jedoch mit den richtigen Methoden effektiv bekämpft werden können.

Ein häufiger Schädling ist der Erbsenwickler. Pheromonfallen, die alle 5 Meter aufgehängt werden, können ihn erfolgreich abwehren. Auch Blattläuse können ein Problem darstellen. Hier hilft eine regelmäßige Spritzung mit Brennnesselsud alle drei Tage.

Falscher Mehltau ist eine häufige Krankheit, die durch hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt wird. Halte die Luftfeuchtigkeit unter 70%, um dies zu vermeiden. Wurzelfäule kann durch eine Beimischung von Sand in den Boden vorgebeugt werden.

Biologische Bekämpfungsmethoden sind besonders effektiv. Nützlinge wie Florfliegenlarven können Schädlinge natürlich reduzieren. Kulturschutznetze sind eine weitere Option, besonders bei Temperaturen bis 20°C. Neemöl eignet sich hervorragend gegen Thripse.

  • Erbsenwickler: Pheromonfallen alle 5 m aufhängen
  • Falscher Mehltau: Luftfeuchtigkeit unter 70% halten
  • Blattlausbefall: Brennnesselsud-Spritzungen alle 3 Tage
  • Wurzelfäule-Prävention durch Sand-Beimischung
  • Nützlingseinsatz von Florfliegenlarven

Erntezeitpunkt

Der richtige Zeitpunkt für die Ernte entscheidet über Geschmack und Qualität. Bei Markerbsen sind die Hülsen prall gefüllt und fühlen sich fest an. Zuckererbsen sollten eine Länge von 3-4 cm erreichen, um ihr volles Aroma zu entfalten.

Der optimale Zeitraum für die Ernte ist der Vormittag, nachdem der Tau getrocknet ist. Zu dieser Zeit sind die Schoten knackig und saftig. Palerbsen sind bereit, wenn die Hülsen beim Schütteln rascheln – ein Zeichen für den richtigen Trocknungsgrad.

Verwende die Zwei-Finger-Methode, um die Schoten schonend zu ernten. Drücke sie vorsichtig zwischen Daumen und Zeigefinger, um sie abzulösen. Diese Technik schützt die Pflanzen und sorgt für eine lange Ernteperiode.

  • Markerbsen: Prall gefüllte Hülsen ernten
  • Zuckererbsen: Bei 3-4 cm Länge pflücken
  • Palerbsen: Hülsen rascheln beim Schütteln
  • Lagertemperatur: 2-4°C in feuchten Baumwolltüchern
  • Sofortverarbeitung: Für maximalen Geschmack

Lagere die Ernte bei 2-4°C in feuchten Baumwolltüchern, um die Frische zu bewahren. Für den besten Geschmack solltest du die Schoten sofort verarbeiten. So genießt du das volle Aroma deiner Ernte.

siehe auch:  Okra im Gewächshaus anbauen

Nach der Ernte

Nach der Ernte ist die richtige Pflege des Bodens entscheidend. Die Wurzeln der Pflanzen verbleiben im Boden und reichern ihn mit Stickstoff an. Dies fördert das Wachstum der nächsten Kulturen.

Schneide die Pflanzen etwa 5 cm über dem Boden ab. Dies ermöglicht eine bessere Kompostierung der Ernterückstände. Gründüngung mit Phacelia kann den Boden bis zur Winterkultur verbessern.

Eine Bodenanalyse nach der Ernte zeigt die NPK-Werte. Diese hilft dir, den Boden gezielt auf die nächste Saison vorzubereiten. Plane eine Fruchtfolge mit einer 4-jährigen Anbaupause ein, um den Boden gesund zu halten.

Als Folgekultur eignet sich Grünkohl besonders gut. Er nutzt die Nährstoffe effizient und sorgt für eine abwechslungsreiche Fruchtfolge. So kannst du das ganze Jahr über gesunde Pflanzen in deinem Garten kultivieren.

  • Schnitttechnik: 5 cm über Boden abschneiden
  • Gründüngung: Phacelia bis zur Winterkultur
  • Bodenanalyse: NPK-Werte nach der Ernte
  • Fruchtfolgeplanung: 4-jährige Anbaupause
  • Kompostierung: Ernterückstände verwerten

Sortenvielfalt und Experimente

Entdecke die Vielfalt und probiere neue Anbaumethoden aus! Besonders hitzetolerante Sorten gedeihen auch im Sommer gut. Sie sind ideal für geschützte Räume und bringen stabile Erträge.

Wie wäre es mit Mikrogreen aus Erbsensamen? Die jungen Keimlinge sind reich an Nährstoffen und wachsen schnell. Einfach Samen auf feuchter Erde aussäen und nach 10-14 Tagen ernten.

Platzsparend geht’s mit vertikalen Systemen. Rankgitter in Kombination mit Töpfen nutzen die Höhe optimal aus. So steigerst du den Ertrag auf kleiner Fläche.

Kombiniere verschiedene Kulturen! Radieschen als Markierungspflanzen zeigen Reihen an und reifen schnell. Sie lockern zudem den Boden für die Hauptkultur.

  • Züchtungsexperimente: Alte Landsorte mit modernen Hybriden vergleichen.
  • Temperaturtests: Unterschiedliche Bedingungen simulieren und Erträge dokumentieren.
  • Kreative Lösungen: Upcycling von Materialien für Rankhilfen.

Jeder Versuch bringt neue Erkenntnisse. Trau dich – die besten Tricks entstehen durch Ausprobieren!

Fazit

Mit den richtigen Tipps gelingt der Anbau von Gemüse auch im geschützten Raum. Erbsen sind eine ideale Wahl für Einsteiger, da sie wenig Ansprüche stellen und schnell wachsen. Achte auf eine gute Bodenmischung, regelmäßiges Gießen und Rankhilfen für beste Ergebnisse.

Ein Starter-Set mit drei Sorten bietet eine perfekte Grundlage. So kannst du verschiedene Geschmacksrichtungen und Verwendungszwecke ausprobieren. Beachte dabei die saisonalen Besonderheiten, um die Erntezeit optimal zu nutzen.

Für weitere Inspiration lohnt sich ein Blick in Kräuteranbau-Guides. Sie bieten wertvolle Tipps für eine abwechslungsreiche Nutzung deines Gartens. Dokumentiere deine Anbauergebnisse, um Erfahrungen für die nächste Saison zu sammeln.